
Eine für das Team erfolgreiche Zeit begann. Nicht immer war es leicht, den Fragen und Zweifeln von Mitarbeitern anderer Stationen im Haus Stand zu halten. Dafür wurde die Arbeit unserer Station für andere Krankenhäuser und Altenheime interessant. Die ersten Praktikanten kamen nach St. Veit. Ich wusste, wir waren am richtigen Weg, wir konnten Interessierten aus allen deutschsprachigen Ländern unser Pflegekonzept vermitteln.
Es entwickelte sich parallel zur Böhm-Idee für die Psychiatrie die Riedl-Idee für die allgemeine Pflege und für den Heimbereich. Die ersten Heime im Bundesland Salzburg zeigten Interesse an der neuen Idee, die an meiner Station „angeschaut“ werden konnte.
Ich blieb engagiert an meinem langjährigen Thema. Fortbildungen, praktische Erfahrungen, Literaturrecherchen, ständige Weiterentwicklung, Zusammenarbeit mit Pflegepraktikern und kritische Auseinandersetzung mit den Aufgaben von Pflegepersonen ließen mein Konzept entstehen. Das Integrative Konzept für psychobiografische Reaktivierung und identitätsstärkende Biografiearbeit mit dem integrativen Pflegeprozess ist jetzt für die Anwender fertig, entworfen von mir und erprobt zusammen mit vielen langjährigen Mitarbeitern, die ich hier nicht aufzählen kann.
Pflegelehrerin
1996 beschloss ich, den Hochschulllehrgang für Lehrendes Pflegepersonal an der Universität Salzburg zu absolvieren. Ich nützte die Zeit für eine Forschungsarbeit: „Die Effizienz der Böhmpflege.“

AGPK-Obfrau
2002 wurde ich einstimmig zur Obfrau des gemeinnützigen Vereins AGPK gewählt. 2003 endete die Zusammenarbeit mit Erwin Böhm, er trat aus der AGPK aus. Mein Dank gilt ihm für seinen Anstoß zum Umdenken, zur Neuorientierung.

Um meine Ideen zur Pflege an alle Pflegenden und Betreuenden weiterzugeben, verfasste ich 2005 drei Bücher zum IPK, denen 2006 "Leben bis zuletzt" und 2008 nach zweijähriger Erprobung die IPK-Pflegediagnosen folgten.





Pflegekongress Villach

Sozialreferentin Gabi Schaunig war von der "Angewandten Biografiearbeit" und ihrer Umsetzung im Seniorenheim Arnoldstein und im Marienheim Spittal/Drau so überzeugt, dass sie uns das Kongressprogramm allein überließ und die Organisation rundum übernahm.
Das war eine wunderbare Situation, wir konnten ohne finanzielles Risiko starten und das Zielpublikum, die Gesundheits- und Krankenpflegepersonen aus Kärnten und darüber hinaus, wurden ohne Eintrittspreis eingeladen und noch verköstigt.
Wir begannen die Veranstaltung mit Trommeln einer Djembengruppe der Volksschule Werfenweng und einer Präsentation von Bildern zum Thema Biografie.

In dieser Zeit entdeckte ich, dass Hilarion Petzold 1965 das erste Mal über das Arbeiten mit Lebensgeschichten publizierte, wie er im Sammelband „Lebensgeschichten erzählen“ beschreibt (Verlag Junfermann 2003). Dort ist auch die Identitätstheorie Petzolds mit den fünf Identitätssäulen enthalten, beschrieben von seiner Mitarbeiterin Ilse Orth.









