
Kongress Gmunden 2010
Am 14. April 2010 veranstaltete das LKH Gmunden den Akutgeriatrischen Pflegekongress 2010. Ich wurde eingeladen, in diesem feierlichen Rahmen mein Integratives Pflegekonzept vorzustellen.
10:30 – 11:15 Uhr: Mag. Maria Riedl
„Den Jahren Leben geben mit dem Integrativen Pflegekonzept“
Bekannt wurde mein Konzept, abgekürzt IPK®, als Pflegekonzept mit der Biografie. Die Arbeit mit der Biografie scheint modern geworden zu sein, doch verstehen nicht alle darunter das Gleiche, wie ich später ausführen möchte. Die Arbeit mit der Biografie entstand anfangs fast von selbst. Ich baute sie später umso mehr aus, je mehr ich die Wichtigkeit erkannte.

Am 1. März 1988 übernahm ich die Leitung der Internen Abteilung Parterre im Landeskrankenhaus. Die meisten PatientInnen waren zur Nachbetreuung nach Operationen wie Schenkelhalsfraktur oder internen Erkrankungen überwiesen worden. dement als Narkosefolge, bisherige Normalität: Pflege ins Bett!
Der eigenständige Bereich der pflegerischen Aufgaben wurde immer öfter diskutiert, war aber 1988 noch nicht im GuKPG formuliert. Die Herausforderung für mich lag im Aufbau einer Pflege zur Aktivierung von dementen, bettlägerigen Patienten. Die bisherige Normalität der Station musste verändert werden in eine aktivierende Normalität.
Das erste Teilziel war eine gute Kommunikation mit den Pat., um sie zur Mitarbeit an ihrer Aktivierung zu gewinnen. Dabei fand ich am schnellsten Zugang mit Fragen zu ihrem Wohnort, ihrer Familie, ihrem bisherigen Leben, Fragen also zu ihrer Biografie in ihrer Bedeutung für die Gegenwart. → Biografiearbeit
Wir formulierten weiters Vereinbarungen zur Pflege: Sie wollen wieder zu Hause wohnen, wie viele Stufen müssen sie zu ihrer Eingangstür steigen? Sie helfen dafür bei ihrem Training regelmäßig mit. Das Ziel wurde realitätsnah vorgegeben: So viele Stufen steigen wie zu Hause, in Straßenbekleidung und mit Einkaufstasche. Dazu Bücken und einen Gegenstand vom Boden aufheben. → RealitätsTraining
Dazu war zur Orientierung der Patienten regelmäßiges Training nötig: zeitlich mit Kalendern, örtlich mit Hinweistafeln, personell mit Namensschildern, Beschriftung am Kalender, all das im Gespräch so oft eingeplant wie zur Orientierung nötig. → OrientierungsTraining
Die erfolgreiche Statistik 1995: Altersdurchschnitt 78 Jahre, Aufenthaltsdauer auf drei Wochen gesenkt, 85% Entlassungen nach Hause.
Mein weiterer Weg:
Ab 1989 unterrichtete ich Geriatrische Pflege an der KPS Schwarzach. Ich suchte theoretische Grundlagen, mit psych. Oberpfleger Erwin Böhm wurde 1990 der Verein AGPK gegründet.
1990: Referat beim ÖGKV-Kongress Salzburg: „Würdiges Leben im Alter“

Mit 14. Feber 1994 wurde die Station vom Amt der Salzburger Landesregierung zur Modellstation für Reaktivierende Krankenpflege ernannt.
1996: Hochschullehrgang für Lehrende in Gesundheits- und Pflegeberufen.
1998: Lehrerin an der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Schwarzach/Pg.

2004: Ich ergänzte die wissenschaftliche Fundierung um ein zeitgemäßes ganzheitliches Menschenbild (Petzold), in dem das Biografiekonzept integriert und wissenschaftlich belegt ist.
2006: Beim Pflegekongress Villach werden meine Bücher zum IPK vorgestellt.
UNI-Studium der Pflegewissenschaft an der UMIT Hall/Tirol
2009: Abschluss als Magistra der Pflegewissenschaften mit dem Schwerpunkt Geriatrische Pflegeexpertise an der UMIT Hall.






